Unsere Kirche ist eine offene Kirche. Neben den sonntäglichen Gottesdiensten steht eine Vielzahl von Veranstaltungen im Angebot, an denen teilzunehmen alle eingeladen sind. Anregungen zum Mitgestalten des kirchlichen Lebens werden von den Mitarbeitenden gerne entgegen genommen.
Kirche Mühleberg Herbst (Foto: Beatrice Moretto)
Kirchenfenster 2 (Foto: Beatrice Moretto)
Orgel 3 (Foto: Beatrice Moretto)
Lageplan und Bestuhlung
Die Kirche Mühleberg steht etwas erhöht, oberhalb der Hauptstrasse (Murtenstrasse) zentral in Mühleberg, siehe Lageplan Kirche und bietet Platz im Kirchenschiff, Chor und der Empore für 140 bis ca. 250 Personen (vgl. Kirchenbestuhlung).
Der aufsteigenden Sonne entgegen... - Geschichte und Bauliches
Wie die meisten Kirchen der Schweiz richtet sich auch die Mühleberger Kirche nach Osten und damit auf jenes Land aus, in dem der Ursprung der gesamten Kirche zu finden ist.
In den Jahren 1975/76, danach im Herbst 2005 und zuletzt der Kirch- inkl. Glockenturm im Jahr 2015 gründlich renoviert (» Kirchturmrenovation 2015), zeigt sich die Mühleberger Kirche als leichter und doch repräsentativer Bau. Ausgrabungen haben gezeigt, dass ihr Grundmauerwerk bis ins 11. Jahrhundert zurückdatiert werden kann.
Alte Urkunden berichten, dass bis nach der Reformation das Kloster Frauenkappelen zum Kirchspiel Mühleberg gehörte.
Die Glocken aus dem Jahr 1949 sind nach den vier Evangelien benannt. Der Mantel trägt neben dem Evangelistensymbol ein Bibelwort, das zum Läutauftrag der Glocke in Zusammenhang steht.
MATTHÄUS (1'060 kg)
gibt den Stundenschlag und läutet bei Abdankungsfeiern: "Wachet, denn ihr wisset nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommt."
MARKUS (630 kg)
gibt mit Lukas den Viertelstundenschlag und das Mittagsgeläut um 11.30 Uhr: "Wer Ohren hat zu hören, der höre!"
LUKAS (450 kg)
gibt das Abendgeläut und das Zeichenläuten ca. 1 Stunde vor Gottesdienstgebinn: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden."
JOHANNES (350 kg)
beginnt jeweils als erste das Vollgeläute: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort."
Die Läuteordnung der Kirche Mühleberg ist wie folgt:
Täglich:
Stundenschlag:
Viertelstunde: Glocken Markus und Lukas
Halbe Stunde: Glocke Markus
Volle Stunde: Glocke Matthäus
Abendläuten:
Im Winter, 18.00 Uhr, im Sommer, 19.00 Uhr: Glocke Lukas, 7 Minuten
Besonderes:
Freitag: Vormittags, 9.00 Uhr, drei Glocken ohne Matthäus, 7 Minuten
Es gibt zwei Begründungen für dieses Läuten:
1. Erinnerung an die Kreuzigungsstunde Jesu
2. Der Gottesdienst für Mägde und Knechte
Samstag:
Wie Abendläuten, nur Vollgeläute für 7 Minuten,
gemäss akkustischer Einlage
Vorabend an hohen Festtagen
(Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Auffahrt, Pfingsten, Bettag):
Wie Abendläuten, nur Vollgeläute, 15 Minuten
Sonntag:
Morgens um 9.00 Uhr (bei Abendgottesdienst 19.00 Uhr), Glocke Lukas, 5 Minuten Predigteinläuten, 15 Minuten vor Beginn Vollgeläute
An hohen Festtagen
(Weihnachten, Karfreitag, Ostern, Auffahrt, Pfingsten, Bettag):
um 8.00 Uhr, Vollgeläute, 15 Minuten
Beerdigungen:
Glocke Matthäus, während des Ganges zum Grab
Hochzeiten:
Glocke Johannes, Lukas und Markus, ca. 5 Minuten vor Beginn.
Silvester:
Volles Geläute, 7 Minuten vor und nach Mitternacht.
Orgel
Joseph Anton Moser, Orgelbauer aus Freiburg, erstellte 1781 die erste Orgel in unserer Kirche. Bei der noch erhaltenen barocken Gehäusefront soll es sich um das bedeutendste "Orgelgesicht" aus dem süddeutschen Einflussbereich im Kanton Bern handeln.
Anlässlich der grossen Kirchenrenovation 1975/76 wurde ein neues Werk mit 21 Registern eingebaut; dabei wurde das Instrument um ein in die Emporebrüstung eingelassenes Rückpositiv bereichert. Der beauftragten Firma F. und K. Wälti, Gümligen, gelang ein stilistisch angepasstes und klanglich ausgewogenes Produkt, das die Hauptorgel ideal ergänzt. Das Pedalwerk befindet sich in einem dritten Gehäuse hinter der Hauptorgel und ist von unten nicht sichtbar.
Die 1332 Pfeifen erklingen jeden Sonntag zum Lobe Gottes und zur Unterstützung der singenden Gemeinde. Schauen auch Sie sich unsere kleine Kostbarkeit bei Gelegenheit an - die beiden trompetenblasenden Putten auf der Orgel werden Sie freudig begrüssen!
Kirchenschiff und -Chor
Offen und einladend ist das Innere unserer Kirche gestaltet. Die Bestuhlung wirkt leicht und bietet vielfältige Raumgestaltungen. Das Tonnengewölbe ermöglicht eine fantastische Akustik, und gerade deswegen ist unsere Kirche für Konzerte sehr geschätzt.
Die kunstvoll verzierte Renaissance-Kanzel mit der im Schalldeckel versteckten Jahreszahl 1659 wirkt nicht dominant und ist doch repräsentativ.
Finden Sie im Chorbogen die Jahrzahl 1523? In diesem Jahr wurde der Chorraum zu seiner jetzigen Grösse erweitert. Die frühere halbkreisförmige Apsis verlief knapp hinter dem heutigen Standpunkt des Taufsteins. Die Sakramentnischen links und rechts im Chor weisen auf die katholische Vergangenheit (Reformation 1528) hin.
Fenster
Die neuen Fenster auf der Südseite der Kirche sind von Oskar Vetter (1975). Das rechteckige stellt das Gleichnis vom Senfkorn dar (nicht das des Saemanns, wie meist angenommen) und das runde über dem Seiteneingang als kunstvolles Werk einen Fisch, Geheimzeichen eines ersten der ersten christlichen Bekenntnisse.
Das griechische Wort "Ichthys" (deutsch: Fisch) bedeutet, aufgelöst in die einzelnen Zeichen: "Jesus, Christus, Gottes Sohn, Retter".
Im Chorraum sind die farbenprächtigen Fenster von Leo Steck (1923) zu besichtigen. Unterteilt in kleine Ausschnitte zeigen sie Einzelszenen aus den Evangelien: Weihnachten, Karfreitag, Ostern und Wiederkunft Christi.